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Gute Beteiligung am Aktionstag #KONRAD_gameover

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Pressemitteilung 21-08-2021/ Für das Wochenende hatte die AG Schacht KONRAD e.V. an den Standorten, an denen Atommüll seit Jahren zur Ablieferung Richtung Schacht KONRAD bereit liegt, zu Aktionen aufgerufen. Viele Initiativen an insgesamt 13 Orten haben sich daran beteiligt.

Viele Atomanlagen in Deutschland sind in den 1980er Jahren nur genehmigt worden, weil Schacht KONRAD als "Entsorgungsnachweis" angegeben wurde. Vierzig Jahre später müssen wir leider erkennen, dass der Schacht schon damals nicht geeignet war radioaktive Abfälle aufzunehmen und heute erst recht weder dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik noch den geltenden Endlagerbedingungen entspricht.“ sagt Silke Westphal vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD.

Die Initiativen der Region halten in dieser Frage fest zusammen. Aus Thune, wo bei EZN in Braunschweig ein Geschäft mit der Verpackung des Atommülls gemacht werden könnte, erklärt Peter Meyer von der Bürgerinitiative Strahlenschutz: "Die BISS ist gegen den Betrieb von Schacht Konrad als Endlager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll, weil die Argumente gegen die Eignung von Schacht KONRAD mehr als deutlich und richtig sind, und weil Eckert & Ziegler mit ihrer Lizenz zum Bau von Konrad-Containern solange attraktive Erweiterungsmöglichkeiten für den ungeeigneten Atomstandort in Braunschweig bekommen wird, wie Schacht Konrad als Endlager-Standort erhalten bleibt."

Die Vahlberger Asse-Aktivisten hatten sich ebenfalls an der Unterschriftensammlung gegen Schacht KONRAD beteiligt, dazu Manfred Kramer: „Atommüll hat nichts in maroden, absaufenden Schachtanlagen, in Landschaftsschutzgebieten und erst recht nicht in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten zu suchen. Das gilt für Konrad, die Asse sowie alle anderen Orte gleichermaßen. Dieses Ergebnis muss ein wirklich fairer, immer noch ausstehender Standortvergleich ergeben!“

Solidarische Unterstützung kommt auch aus dem Wendland, denn in Gorleben lagern 113 Behälter mit hochradioaktivem Müll, die Einlagerungsgenehmigung läuft 2034 aus. Daneben gibt es eine Halle mit schwach- und mittelaktiven Abfällen, das Fassungsvermögen beträgt 15.000 Kubikmeter, die Betriebserlaubnis ist unbefristet. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg fordert ein vergleichendes, wissenschaftsbasiertes Suchverfahren für die Lagerung aller Arten von Atommüll.

Solange die Frage, wohin mit dem Müll, nicht abschließend geklärt ist, sollen die Abfälle vor Ort bleiben. „Ab in den Schacht“ ist keine Lösung, wir haben dabei die havarierten unterirdischen Deponien in Morsleben und die Asse II vor Augen.“ mahnt Wolfgang Ehmke, Pressesprecher der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Für den Atomstandort Gorleben setze das allerdings für Lagerung der schwach- und mittelaktiven Abfälle ein Brandschutzkonzept und für die Castor-Halle Härtungen des Lagerkonzepts und ein neues Genehmigungsverfahren sowie ein Überflugverbot voraus.

Das Dilemma betrifft nicht nur die Region Braunschweiger Land, sondern die gesamte Bundesrepublik, deshalb haben sich viele Initiativen an den Aktionen beteiligt:

"Auch in Lingen werden bis zum vollständigen Abriss des AKW Emsland große Mengen an schwach- und mittelradioaktivem Abfall anfallen. Die sogenannte "Bereitstellung" dieses gefährlichen Mülls bis zur "Endlagerung" soll suggerieren, dass es bereits einen sicheren Ort dafür gibt. Dies ist aber mit Schacht Konrad nicht der Fall. Es liegt in unserer Verantwortung sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, dass es für die dauerhafte Lagerung des strahlenden Müll aus Lingen eine Lösung gibt, die nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen dazu geeignet ist!" sagt Alex Vent vom Bündnis Agiel Lingen

Die Proteste fanden nicht nur in Niedersachsen statt:

"Die verschiedenen Atommülllager hier am AKW Neckarwestheim machen uns große Sorgen. Aber eine St.-Florians-Politik gibt es mit uns nicht. Wir fordern deshalb ein klares Aus für das Projekt Schacht Konrad." beteuert Franz Wagner von der AG AtomErbe Neckarwestheim: "Gebrauchte Bergwerke sind der schlechteste Ort für Abfälle. Das gilt hier bei Neckarwestheim für den Giftmüll im Heilbronner Salzbergwerk, und genauso für den Plan, Atommüll in das Eisenerzbergwerk Schacht KONRAD zu stecken."

Aus dem ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe (heute KIT-Nord) wurden in den 80er Jahren ca. 60.000 radioaktive Fässer in das damals als sicher eingestufte Endlagerbergwerk Asse 2 gebracht. Dieses steht heute unter Wasser und die eingelagerten radioaktiven Abfälle müssen wieder aus dem „Endlager“ zurück geholt werden. Diesen angeblich „sicheren“ Entsorgungsweg der damals von der Entsorgungswissenschaft als „bestens“ eingestuft wurde, dürfen wir bei Schacht KONRAD nicht nochmal begehen“, ergänzt Anete Wellhöfer von der Anti-Atom-Initiative Karlsruhe.

Mit diesen Aktionen wollen die Atomkraftgegner*innen zum „Endspurt“ auf die noch bis zum 31. August laufenden Unterschriftenkampagne aufmerksam machen. Analog und digital sammelten sie bisher schon fast 10.000 Unterschriften unter den beiden Forderungen:

  • Sofortige Aufgabe des Projektes Schacht KONRAD!

  • Für alle Arten radioaktiver Abfälle muss ein vergleichendes und transparentes Standortauswahlverfahren umgesetzt werden.

Presse-Kontakt für den Aktionstag:

Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD: Silke Westphal, 01609 / 95 05 028

 

 

Weitere Informationen und Bilder vom Aktionstag:

https://www.ag-schacht-konrad.de/gameover/

Fotos: https://www.flickr.com/photos/131421439@N04/albums/72157719762726515/with/51392283578/