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Radioaktive Verseuchung der Meere bei Fukushima hat begonnen!

(02.08.2023/ Korea-Verband Berlin/ Auszug aus dem Aufruf zur Mahnwache am 5.7.2023) „Die Entsorgung radioaktiv verseuchten Kühlwassers aus dem japanischen Fukushima-Kraftwerk steht unmittelbar bevor. Alle Anlagen zur Freisetzung und ein 1km langer Abflusstunnel sind bereits fertiggestellt. Bereits am 12. Juni wurde der zweiwöchige Probebetrieb der Kühlwasserentsorgungsanlagen in Gang gesetzt. Die internationale Atomenergieorganisation (IAEO/IAEA) hat am 05.07.2023 grünes Licht für das Vorhaben der japanischen TEPCO gegeben. Anfang August 2023 wird es so weit sein, dass ca. 1,3 Millionen Tonnen kontaminiertes Wasser 30 Jahre lang ins Meer eingeleitet wird.

Die Auswirkungen der radioaktiven Meeresverschmutzung werden nicht sofort sichtbar sein. Zum Beispiel dauerte es viele Jahre, bis die radioaktiven Schäden am Bikini-Atoll, welches ein Testgelände für US-Atomwaffen war, bestätigt wurden. Es kann also sein, dass es in den nächsten 1-2 Jahren nur schwer messbare Veränderungen gibt, wenn die Entsorgung des radioaktiven Kühlwassers aus Fukushima beginnt. Diese Freisetzung wird jedoch über einen Zeitraum von etwa 30 Jahren erfolgen.

Noch beängstigender ist der Ausblick, dass wenn die Entsorgung von kontaminiertem Wasser durch TEPCO und Japan international akzeptiert wird, die Entsorgung radioaktiven Abwassers ins Meer bei einem weiteren Atomunfall, der nicht wieder passieren darf, als kostengünstige und selbstverständliche Methode etabliert wird!“ Weiterlesen auf https://koreaverband.de/blog/2023/07/05/radioaktive-verseuchung-der-meere-bei-fukushima-steht-kurz-bevor/

Koreanische und japanische Gewerkschaften protestierten bereits im März 2023 gemeinsam vor der Tepco-Zentrale gegen das Vorgehen. Ein ausführlicher Bericht dazu ist auf Labournet veröffentlicht: 500 Menschen aus Fukushima und aus ganz Japan bei der Anti-AKW-Aktion am 11. März 2022 gegen Verklappung des Wassers und Wiederinbetriebnahme von AKWs!

(Sayonara Nuke Berlin/Protestschreiben, 29.07.2023) Aus den Augen, aus dem Sinn? Zurecht protestieren Nachbarländer und die südpazifischen Inselstaaten gegen das Vorhaben von Japan. Auch UN-Experten äußern ihre Besorgnis über die möglichen Gefahren für die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Sollte mit der Verklappung einmal begonnen werden, würde es als Präzedenzfall dienen für die zukünftige Meeresentsorgung verseuchten Wassers. Denn tatsächlich will Japan über mehr als drei Jahrzehnte das Meer, das mit allen anderen Meeren der Welt verbunden ist, noch mehr belasten, das ohnehin bereits stark unter verschiedenen Umwelteinflüssen leidet. Das Meer ist kein Müllentsorgungsort. Es ist unverantwortlich, die Kontamination noch mehr auszubreiten, anstatt sie möglichst abzugrenzen. Aber Tepco und die japanische Regierung wollen offensichtliche Unfallfolgen wie zahlreiche Wassertanks lieber unsichtbar machen, indem sie das Wasser ins Meer entsorgen. Das dürfen wir niemals akzeptieren!

In ihrem Protestschreiben fordern Anti-Atom-Initiativen

  • Keine Einleitung von radioaktivem Wasser ins Meer, egal ob in Fukushima oder anderswo!
  • Aufbau von Kontroll- und Forschungssystemen weltweit für alle Atomanlagen durch unabhängige Organisationen für Monitoring und Analyse der Ökosystemveränderungen und Gesundheitsauswirkungen
  • Transparente Kommunikation und Veröffentlichung von Forschungs- und Monitoringergebnissen

 

Sayonara Nuke Berlin: ganze Protestschreiben Japan will kontaminiertes Wasser aus Fukushima ins Meer einleiten. (Protestschreiben zum download)


Zum Thema siehe auch:

https://umweltfairaendern.de/2023/07/05/radioaktives-wasser-ins-meer-fukushima-wird-zum-internationalen-konfliktfall/

https://www.greenpeace.de/klimaschutz/energiewende/atomausstieg/kontaminiertes-wasser-bedroht-umwelt-fukushima