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Tschernobyl noch nicht gegessen

So hoch ist die radioaktive Belastung von Pilzen und Waldprodukten nach der Tschernobyl-Katastrophe. Die Messergebnisse des Umweltinstituts können Sie hier einsehen.

(Umweltinstitut München/ 7.9.2023) In den durch den radioaktiven Niederschlag nach der Tschernobyl-Katastrophe belasteten Regionen weisen Wildpilzen und andere Waldfrüchten auch heute noch hohe Werte an künstlicher Radioaktivität auf. In Deutschland sind insbesondere Gebiete in Südbayern betroffen, etwa das Münchner Umland oder Teile der Alpen. Wildschweine, die sich von belasteten Waldfrüchten ernähren, können besonders viel Radiocäsium (Cäsium-137) in sich aufnehmen. Grund für die anhaltende Belastung ist, dass im Waldboden das Cäsium für die Pflanzen und Pilze verfügbar bleibt, weil es nicht wie im Ackerboden an Tonminerale gebunden wird. Dieser Effekt wird durch den Nährstoffkreislauf im Wald (das Pflanzenmaterial verrottet vor Ort) noch verstärkt. Mehr dazu können Sie in unserer Broschüre „Pilze und Wild – Tschernobyl noch nicht gegessen“ nachlesen.

So interpretieren Sie unsere Messwerte

Da sich die Belastung aufgrund der Langlebigkeit von Cäsium-137 (Halbwertszeit 30 Jahre) nur langsam ändert, kann ein Blick in die Messergebnisse der letzten Jahre relevante Informationen liefern. Wichtig ist, dass starke Schwankungen innerhalb von Regionen auftreten können. Dies liegt an den teils sehr kleinräumigen schauerartigen radioaktiven Regenfällen 1986, sowie an anderen Effekten wie etwa Verwehungen vor Ort. Zudem nehmen manche Pilzsorten Radioaktivität stärker auf, als andere. So sind beispielsweise Maronenröhrlinge und Semmelstoppelpilze bei gleicher Bodenkontamination üblicherweise stärker belastet als Steinpilze oder Pfifferlinge. Zur Ansicht in unserer > interaktiven Karte wählen Sie einen 5-Jahreszeitraum aus. Die vollen Datensätze können Sie >herunterladen und nach Herkunft, Probendatum und Sorte filtern.