(Do., 6.11.25/SW) Seit Montag Abend rauscht die Nachricht von einem möglichen Endlager für hoch-radioaktiven Atommüll (CASTOR-Behälter) im westlichen Braunschweiger Land durch lokale Presse und Online-Medien. Auslöser dafür war eine zweieinhalbstündige Info-Veranstaltung der BGE (Bundesgesellschaft für Endlagerung) am Montag dieser Woche. Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und kann im Youtube-Kanal der BGE angesehen werden.
BGE-Geschäftsführerin Iris Graffunder erklärte, dass es sich dabei um eine weitere Konkretisierung der Arbeitsergebnisse aus 2024 handele. Mittlerweile seien 29 der 90 von der BGE definierten "Teilgebiete" betrachtet worden. Dazu Graffunder: "Die orange- und gelbeingefärbten Flächen haben die ersten beiden Prüfschritte der vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen nicht bestanden und sind als Endlagerstandort ungeeignet (orange) oder gering geeignet (gelb).[...] Die in Türkis dargestellten Gebiete zeigen, wo die ersten beiden Prüfschritte der vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen abgeschlossen sind und die tiefergehende sicherheitsgerichtete Bewertung beginnt. Die grauhinterlegten Gebiete stehen noch am Anfang des Prüfprozesses, sollen aber bis Mitte 2026 auch die ersten beiden Prüfschritte durchlaufen haben, so dass dann keine grauen Flächen im Bundesgebiet mehr vorhanden sein werden.“
Ausgerechnet der zurückhaltende Farbton Türkis löst nun aber in den betroffenen Gebieten erste Alarmbereitschaft aus. Die Braunschweiger Zeitung titelte mit "Diese Orte in der Region Braunschweig müssen jetzt zittern" und "Für einige Städte und Gemeinden in unserer Region wird es immer enger: trotz Asse und Schacht Konrad." Niedersachsen Umweltminister Christian Meyer fordert im NDR mehr Klarheit.
Deutlichere Reaktionen aus der Kommunalpolitik liefert bereits Heidelberg: Wie der der SWR heute mitteilte, lehne die Stadt Heidelberg ein Atommülllager ab. Auch der Bürgermeister des Landkreis Emsland erklärt in der Ems-Vechte-Welle öffentlich "kein Endlager zu wollen". In Sachsen zeigen sich das Erzgebirge und die Lausitz "schockiert" usw. und so fort...
Es scheint weder der Bundesregierung noch der BGE zu gelingen, mit ihrer angedachten "Öffentlichkeitsbeteiligung" Akzeptanz für die Standortwahl zu erzeugen.
