Presseinformation des Infoladen Hildesheim
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir bitten um Veröffentlichung der nachfolgenden Veranstaltung in Ihrem Medium:
Atommüll ante Portas ?
Tägliche Atommülltransporte ins geplante Endlager Schacht KONRAD (Salzgitter) könnten auch Hildesheim betreffen.
Veranstaltung:
- Donnerstag, 11.10.2007,
- ab 19.30h im Infoladen (Projektwerkstatt e. V.),
- Langer Garten 1, 31137 Hildesheim
Infotext:
Nur 30 Kilometer von Hildesheim entfernt soll im Erzbergwerk Schacht KONRAD in Salzgitter in den nächsten Jahren das europaweit größte Endlager für Atommüll entstehen und 2013 in Betrieb gehen. 289.387 Einwendungen, die dagegen 1991 erhoben wurden und 5 Klagen von Anwohnern und Gemeinden konnten dasProjekt bisher nicht verhindern. In und um Salzgitter wird allerdings weiterhin bezweifelt, dass der Standort geeignet und die Anlage sicher zu betreiben ist, v.a. aber, dass der Atommüll hier überJahrhunderttausende sicher bleibt.
Genährt werden diese Zweifel nicht zuletzt durch die Erfahrungen, die im 20 km entfernten Höhenzug Asse im Kreis Wolfenbüttel mit Atommüll gemacht wurden. Im dortigen Salzbergwerk ASSE II lagern seit den 1960er Jahren atomare Abfälle. Zu Versuchszwecken, hieß es damals, aber absolut sicher. Seit 1988 läuft Wasser unbekannter Herkunft in den Schacht, droht der Atommüll abzusaufen. „Der Super-Gau der Endlagerung“, meint selbst Umweltminister Gabriel.
Am 11. Oktober berichtet Peter Dickel von der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V. in Hildesheim über die Erfahrungen mit den alten Atommüllendlagern ASSE 2 und Morsleben und die Probleme bei den geplanten Endlagern Schacht KONRAD und Gorleben. Sein ernüchterndes Fazit: Solange geplant wird, wird Sicherheit für eine Ewigkeit prognostiziert, sobald eingelagert wird, merkt man, dass diese Ewigkeit manchmal keine 40 Jahre dauert. Oder, wie es die 4 Endlagerstandorte in diesem Jahr in einer gemeinsamen Herbstkampagne sagen: „Gorleben und Schacht Konrad - so „sicher“ wie die absaufenden und einstürzenden Endlager Asse II und Morsleben“.
In und um Salzgitter will man aber nicht warten, bis auch bei Schacht KONRAD das Kind in der Brunnen gefallen ist. Für den 13. Oktober ruft das örtliche „Bündnis Salzgitter gegen KONRAD“ zu einer bundesweiten Demonstration auf. Unterstützt von der IG Metall nicht nur vor Ort, sondern auch auf Landes- und Bundesebene, dem DGB-Landesbezirk, den Umweltverbänden, Bürgerinitiativen aus ganz Deutschland und nicht zuletzt örtlichen Landwirten und KommunalpolitikerInnen. Unterschiedliche Musikgruppen aus der Region, die aber weit über die Region hinaus bekannt sind, wie Rosenfels und OOMPH! machen mit.
Bei der Veranstaltung am 11. Oktober wird es darum auch um mögliche Perspektiven der weiteren Auseinandersetzung um Atommüll in Deutschland gehen. Und darum, dass der Atommüll nicht nur ein Problem der Standorte ist. Weil für die täglichen Transporte in ein Endlager Schacht KONRAD keine Routen festgelegt sind, könnten diese z.B. auch quer durch Hildesheim führen oder direkt daran vorbei. Und die Risiken, da sind sich zumindest die Kritiker einig, sind beträchtlich.