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Jahreshauptversammlung 2008 der AG Schacht KONRAD

Arbeitsgemeinschaft wählte Vorstand

Auf einer Mitgliederversammlung am Donnerstag, dem 3. April hat die Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V. den Jahresabschluß für 2007 beschlossen, den Vorstand gewählt und die weitere Arbeit 2008 beraten.

Finanzbericht: Mehr Spenden aber weniger Mitglieder. Die Mitgliederzahlen sind in den letzten Jahren leicht rückläufig, berichtete Ursula Schönberger. Das habe allerdings nichts mit Resignation zu tun, sondern mehr mit der angespannten finanziellen Situation vieler Menschen. Im Gegensatz dazu hat das Spendenaufkommen zugenommen. Dies sei v.a.auch deshalb beachtlich, weil ja gleichzeitig auch erhebliche Summen für die juristischen Auseinandersetzungen aufgebracht wurden und auch weiterhin aufgebracht werden müssen. Viele Menschen entscheiden sich heute wohl lieber im Einzelfall zu spenden, als sich langfristig festzulegen. In jedem Falle, so Schönberger, seien Mitgliedschaft und Mitarbeit, aber auch die finanzielle Unterstützung der Arbeit, eine ganz konkrete Möglichkeiten, einen persönlichen Beitrag zu leisten.

Vorstandswahlen: Als Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstandes wurden Ursula Schönberger, Ludwig Wasmus (Bleckenstedt) und Ulli Schmalhaus (Lebenstedt) bestätigt. Als VertreterInnen aus oder Beauftragten für einzelne Bereiche wurden gewählt: Heike Spieker (Sehlde / KONRAD-Haus), Claus Schröder (Sickte / ASSE II), Ingo Hummel (Sauingen / IGM), Peter Dickel (Braunschweig/Presse). 5 weitere Mitglieder sollen auf der nächsten MV noch nachgewählt werden. Vertreter in den jeweiligen Rechtshilfefonds sind Ludwig Wasmus (KONRAD) und Claus Schröder (ASSE II). Als Kassenprüfer wurden Lothar Krause (Bleckenstedt) und Marcus Bosse (Beinum / Landvolk) wiedergewählt.

Planung 2008: Die Arbeitsgemeinschaft wird alles unterstützen, was die Kritik und Ablehnung von KONRAD in der Region sichtbar macht: "Die Gerichte haben schließlich nicht die Sicherheit von Schacht KONRAD überprüft, sondern nur die Klagerechte der Betroffenen eingeschränkt", meinte Ludwig Wasmus. Umso wichtiger sei es jetzt, deutlich zu machen, dass die Sicherheitsprobleme weiterhin ungelöst sind. Auch bei ASSE II sei die Kritik der AnwohnerInnen jahrzehntelang ignoriert worden, bis die wissenschaftliche Prognosen von der Wirklichkeit eingeholt wurden.

Ein zweiter Schwerpunkt der Arbeit wird die inhaltliche Auseinandersetzung um ASSE II sein. Unmittelbar gehe es hier darum, zu verhindern, dass aus dem, was Sigmar Gabriel den "Gau der Endlagerung" genannt hat, durch Flutung des Atommülls ein Super-Gau gemacht wird. Zum anderen dringen die Endlager-Standorte gemeinsam darauf, dass nirgendwo in Deutschland neue Endlager aufgemacht werden dürfen, solange die methodischen Gründe für die fatalen Fehlprognosen bei ASSE II nicht aufgeklärt sind.

Und einen dritten Bereich hält die Arbeitsgemeinschaft für entscheidend: "Mit dem Brand in Krümmel und dem BlackOut von Brunsbüttel, mit ASSE 2 und der Kinderkrebs-Studie hatten wir 2007 ja einen Einbruch der Wirklichkeit in die heile Propaganda-Welt der Atomindustrie. Die Folge sind örtliche Proteste, wir erleben überall im Bundesgebiet volle Veranstaltungen und viele Menschen ziehen ihre ganz persönliche Konsequenzen als Konsumenten und kehren dem Atomstrom den Rücken. All das wird aber nur örtlich wahrgenommen. Es wird Zeit, dass die Vielzahl von Betroffenen sich auch bundespolitisch gemeinsam zu Wort melden", forderte Peter Dickel und verwies beispielhaft auf ein Treffen der Vertreter der Endlager-Standorte am Sonntag, dem 6. April im KONRAD-Haus oder gemeinsame Aktivitäten zur Jahrestagung Kerntechnik Ende Mai in Hamburg.