Wie dramatisch ist die Situation der havarierten Atommüll-Kippe wirklich ?
Nach monatelanger Weigerung hat die GSF jetzt dem öffentlichen Druck nachgegeben und das sog. "Leipziger Gutachten" zur Standsicherheit der ASSE II ( Tragfähigkeitsanalyse des Gesamtsystems der Schachtanlage Asse in der Betriebsphase ) ins Internet gestellt. Ergänzt allerdings um eine vom Leipziger Institut für Gebirgsmechanik eigens erstellte 30-seitige "Volksfassung", die die aktuelle Begutachtung zusammenfassen, erläutern und interpretieren soll.
Unmittelbarer Anlass der Kehrtwende dürfte eine Veranstaltung des Landkreises Wolfenbüttel sein, zu der für den morgigen Mittwoch, den 21. November um 17.30 Uhr in die Eulenspiegelhalle in Schöppenstedt eingeladen wird. Dort sollen Vertreter der Betreiberin, der Fachbehörden und Gutachter, sowie nicht ins Verfahren eingebundene Wissenschaftler über die Frage der Standsicherheit diskutieren. Ein Unterfangen, das ohne den Zugang zu den grundlegenden Daten und nur auf der Basis von Behauptungen wohl etwas absurd gewesen wäre.
Der Landkreis hatte im Frühjahr die Initiative übernommen, nachdem die GSF ihre Publikumsveranstaltungen just in dem Moment eingestellt hatte, als die öffentliche Auseinandersetzung hohe Wellen schlug und mehrere Treffen mit Landes- und Bundesvertretern nur nach öffentlichem Druck über den Kreis eingeladener KommunalpolitikerInnen hinaus geöffnet wurde.
Die Arbeitsgemeinschaft ruft auf, diese erstmals öffentliche und kontroverse Veranstaltung zu nutzen, um sich selbst ein Bild zu machen. Keine Frage, dass dabei auch deutlich werden sollte, dass dies nur ein Anfang ist und dass die Flutung des Atommülls keinesfalls eine Lösung des Problems ist.