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Aktuell zur ASSE-II-Veranstaltung heute

BMU, BMBF und NMU legen gemeinsamen Maßnahmenkatalog zur ASSE II vor
 

Ein Schuft wer Böses dabei denkt, dass ausgerechnet am Tag der Veranstaltung in Schöppenstedt die drei mit der ASSE II befassten Ministerien eine Vereinbarung vorlegen, wie sie weiter vorgehen wollen.
Das Papier trägt in vieler Hinsicht den Forderungen Rechnung, die wir und andere in den letzten Monaten geäußert haben. Dabei sollte man tunlichst nicht zu euphorisch sein, bevor man das "Kleingedruckte", d.h. die Ausführungsbestimmungen kennt.
V.A. aber sollte man sich durch den "Paukenschlag" nicht davon abbringen zu lassen, heute die Sachdiskussion zu führen. Umgekehrt die Frage: Wo wären wir ohne die Klage, Hedeper und die heutige Veranstaltung ?

BMU-Pressedienst Nr. 312/07

Berlin, 21.11.2007
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem BMBF und dem Niedersächsischen Ministerium für
Umwelt (NMU) Berlin und Hannover verabreden Maßnahmen zur
Minimierung von Risiken in der Asse
Bundesforschungs- (BMBF) und Bundesumweltministerium (BMU) sowie das Niedersächsische
Landesumweltministerium (NMU) haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen im
Zusammenhang mit dem Forschungsbergwerk Asse verständigt.
Aus Sicht von BMU, BMBF und NMU müssen weitere Maßnahmen zur Verbesserung der
Sicherheitssituation in der Asse geprüft bzw. durchgeführt werden. Ziel aller Bemühungen muss
es sein, die Bevölkerung vor Ort zu schützen und Vertrauen in die Handlungen der
Verantwortlichen zu ermöglichen.
Voraussichtlich wird es in der Asse auch weiterhin zu Bewegungen im Deckgebirge aufgrund
der noch großen offenen Hohlräume in der Asse kommen. Deshalb kann nicht ausgeschlossen
werden, dass der seit 1988 existierende Salzlösungszutritt von jetzt etwa 12 Kubikmeter pro
Tag in Zukunft erheblich ansteigt und dann nicht mehr aufgefangen und kontrolliert werden
kann. Die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Anstieg ist zwar gering, wächst aber, solange die
zurzeit stattfindende Bewegung des Deckgebirges nicht deutlich reduziert wird. Ein nicht mehr
kontrollierbarer Lösungszutritt könnte zu einer begrenzten Mobilisierung von Schadstoffen führen.
BMU, BMBF und NMU befürworten deshalb folgende fünf Maßnahmen zur Verbesserung der
Sicherheit und zur Minimierung von Risiken:

- Das Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF) erstellt bis spätestens Mai 2008eine Störfallanalyse, die auch den Fall eines rasch ansteigenden Lösungszutrittes in der jetzigen Betriebsphase betrachtet.

- Spätestens bis Mitte 2008 wird ausgehend von den bisher geprüften Schließungsmaßnahmen unter Berücksichtigung ergänzender bzw. alternativer Maßnahmen eine abschließende Bewertung von Optionen durchgeführt. Auch die Rückholung der mittelradioaktiven Abfälle wird in die Prüfung einbezogen.

- GSF führt hierzu innerhalb von 6 Monaten eine wissenschaftlich technische Untersuchung zur Machbarkeit von Maßnahmen durch, die zu einer schnelleren Stabilisierung des Grubengebäudes als die bisher eingebrachte Verfüllung führen (z. B. Erhöhung der Versatzsteifigkeit im Bereich der Süd-Westflanke).

- Es sind Maßnahmen des Schließungskonzeptes vorzuziehen, wenn zu besorgen ist, dass sie sonst nicht rechtzeitig realisiert werden können. Hierzu gehören die Strömungsbarrieren.

- Vertreter der regionalen Bevölkerung sollen in die Erarbeitung und Bewertung der Optionen einbezogen werden. Die Herleitung des bisherigen Schließungskonzeptes wird hierfür Anfang 2008 als eine Grundlage zur Verfügung gestellt. Die Einrichtung einer Begleitgrup-pe durch den Landkreis oder Kreistag wird von BMU, BMBF und NMU gemeinsam befürwortet und unterstützt.

 

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