ASSE-II-Koordinationskreis
Kontakt: Udo Dettmann, Tel. 0177 2 00 00 86
PI Fr., 25. Juli 2008
Es reicht !
Was nutzen uns markige Worte von Politikern, solange niemand den Betreiber daran hindert, die Flutung vorzubereiten und Beweise zu vernichten.
ASSE-KritikerInnen wollen nicht mehr warten und nehmen das Heft des Handelns selber in die Hand.
Schwer enttäuscht, vielleicht sogar getäuscht sehen sich die KritikerInnen des Atommüllagers ASSE II nachdem die Mehrheit des Umweltausschusses des Niedersächsischen Landtages in dieser Woche einen sofortigen Baustopp abgelehnt hat: „Politiker aller Parteien regen sich wortreich über die Machenschaften des ASSE-Betreibers auf, hindern ihn aber nicht daran, weiterzumachen“, empört sich Udo Dettmann vom ASSE-II-Koordinationskreis.
In einem offenen Brief vom Wochenbeginn an Umweltminister Sander und die Umwelt-Abgeordneten hatte Heike Wiegel noch für den ASSE-II-Koordinationskreis gefordert, „die laufenden Arbeiten im Schacht ASSE II zu stoppen, um andere Optionen nicht zu erschweren oder unmöglich zu machen. Es sollen nur noch Stabilisierungsmaßnahmen erfolgen.“
Der Betreiber verfolge in aller Seelenruhe das umstrittene Flutungskonzept weiter und will ab September den sog. Tiefenaufschluß fluten. Diese Flutung destabilisiert das Bergwerk nicht nur weiter, sondern hat aber auch noch einen ganz anderen Effekt: Nach und nach verschwinden die Machenschaften der GSF in den Fluten (Verdunklungsgefahr). Es sei weiterhin relavant zu klären, welche Stoffe nun tatsächlich in der ASSE II eingelagert worden sind und dies sei nach Lage der Dinge nur vor Ort möglich.
Wenn die Politiker aus den Erfahrungen keine Konsequenzen ziehen, müssen es die Betroffenen vor Ort eben selber tun, meint der A2K und will den Druck in den nächsten Wochen kontinuierlich erhöhen.
Als ersten Schritt hat der Verein AufpASSEn e.V. auf seiner Homepage eine Beobachtungsseite eingerichtet und ruft alle AnwohnerInnen auf, Beobachtungen über die laufenden Arbeiten mitzuteilen. „Wir wissen nicht, was jetzt untertage geschieht“, erläutert Ursula Kleber, „weder Besuchergruppen noch JournalistInnen werden derzeit eingelassen. Mit Verweis auf Umbauarbeiten an einer der beiden Förderanlagen hat der Betreiber eine Betriebsruhe vom 11.7. bis 1.8. verkündet, während der nur "absolut notwendige" Arbeiten stattfinden. Auf der anderen Seite stehen die Parkplätze voller Autos und werden Materialtransporte beobachtet.
Wir befürchten, dass die im Asse-Begleitprozess angedachten Möglichkeiten der Rückholung oder besserer Verfahren der Stabilisierung des Grubengebäudes durch diese Arbeiten unmöglich gemacht werden.
Da es keine zuverlässigen Informationen über das wirkliche Geschehen gibt, rufen wir auf zum aufpASSEn: Ab sofort sammelt Aufpassen e.V. die Beobachtungen von Spaziergängern und Spaziergängerinnen am Schachtgelände (Mitteilungen bitte an aufpassen@aufpassen.org) und veröffentlicht sie unter www.aufpassen.org/assebeobachtungen.html “ [Außer Betrieb]