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Morsleben

So., 5. Juli 2009, 15 Uhr Kundgebung am Endlager in Morsleben

Mit einer Kundgebung um 15.00 Uhr am „Endlager Morsleben“ beginnt die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg am  Sonntag, dem 5. Juli eine Informations- und Aktionstour zu Atomstandorten im In- und Ausland. Wir laden ein und rufen auf, die FreudInnen aus dem Wendland zu begrüßen und mit der Kundgebung deutlich zu machen, dass wir auch in Morsleben gemeinsam aufpASSEn.

Ablauf:

 10.00 Uhr    Fahrradtour ab Braunschweig, Naturhistorisches Museum, Pockelsstraße 10 / Rebenring
 14.00 Uhr    Fahrraddemo ab Helmstedt Marktplatz
 15.00 Uhr    Kundgebung am „Endlager für radioaktive Abfallstoffe Morsleben“
 17.00 Uhr    Marktplatz Helmstedt: Info, Speis und Trank
      

Vor Ort wird die Aktion von der Helmstedter BI Morsleben ausgerichtet.

Mehr -> Infos zur Fahrradtour aus Braunschweig und -> mögliche Strecke in GoogleMaps. Das Endlager Morsleben bei GoogleMaps (links oben gibt es einen Funktion, um Routen zu berechnen).

Das Atommüll-Lager Morsleben (ERAM) befindet sich in dem 1910 errichteten Salzbergwerk Schacht Bartensleben, wurde in den 60er Jahren von den DDR-Behörden als Endlager ausgesucht und in den 70er Jahren eingerichtet. Bis 1990 lagerte die DDR  14.432 m³ schwach- und mittelaktiven Müll ein. Nach einem mehrjährigen Rechtsstreit öffnete die damalige Bundesumweltministerin Angela Merkel das Lager wieder und genehmigte auch die Einlagerung von sog. „Westmüll“. Bis die Einlagerung 1998 nach einem abermaligen Rechtsstreit endgültig eingestellt wurde, wurden noch 22.320 m³ Atommüll eingelagert, also 60% der Gesamtmenge.

Für den Herbst plant der Betreiber der Anlage (BfS) die öffentliche Auslegung der Unterlagen zur Schließung der Anlage. Die 4 bundesdeutschen Endlager-Standorte bereiten hierzu eine gemeinsame, bundesweite Informationskampagne vor und gehen davon aus, dass dann eine Reihe von Fragen auf den Tisch kommen, die in der Öffentlichkeit bisher wenig diskutiert sind.

Schacht Bartensleben ist ähnlich ungeeignet wie die ASSE II, zwar ist das Hohlraumvolumen ähnlich, die Anlage aber deutlich verzweigter. Der Atommüll liegt in sehr unterschiedlichen Anlagenteilen, die jeweils einzeln gesichert werden müssen. Bei einem seitlichen Austreten von Wässer aus dem Salzstock ist eine Kontamination von Grundwässern im Allertal nicht auszuschließen. Man darf also gespannt sein auf die Fortsetzung der Diskussion nach der Bundestagswahl.