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CASTOR-Gegner*innen kündigen Proteste an

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(04.02.2020) Gemeinsam mit einem Dutzend Organisationen verteilt über das ganze Bundesgebiet hat es am Sonntag im Rahmen eines ersten Aktionstags kreative und wirkungsvolle Protestaktionen gegen den geplanten CASTOR-Transport aus der WAA Sellafield (GB) ins hessische Biblis gegeben.

Damit hat ein Teil der Anti-Atom-Bewegung deutlich gemacht, dass sowohl erneute CASTOR-Transporte als auch eine angedachte Renaissance der Atomkraft als Energieträger auf erheblichen Widerstand stoßen werden.

Schon am Vormittag setzten sich in der Nähe von Gorleben 40 Schienenspaziergänger*innen symbolisch auf eine Bahnstrecke und grüßten solidarisch: „Wir haben in all den Jahren so viel Unterstützung von überall erfahren, heute ist es umgekehrt: Heute sind wir alle Biblis!“

Die BI Lüchow-Dannenberg kommentierte: „Der Nachklapp zu den Castor-Transporten, die bis 2011 nach Gorleben rollten, wirkt wie die Rückkehr der „Untoten“. Und auch die medial befeuerte Debatte um eine „Renaissance“ der Atomkraft gehört zu diesem Genre.“

Um 13:00 startete eine Mahnwache mit Feuertonne vor der zuständigen Atommüllbehörde in Salzgitter. Rund 40 Atomkraftgegner *innen unterstützten die AG Schacht KONRAD bei ihrer Forderung, dass der zuständige Abteilungsleiter des BaSE, das im Bundesamt für Strahlenschutz seine Büros hat, seine noch ausstehende Transportgenehmigung bitte „gleich in die Tonne werfen könne“, da der Transport nach Biblis sinnlos und gefährlich sei.

Zeitgleich startete in Biblis Schienenspaziergang vom Bahnhof zum Atomkraftwerk. Dort war auf dem Stichgleis eine Aktion vorbereitet. Ein CASTOR-Behälter – getragen von sechs Zombies, die die sechs totgeglaubten aber noch laufende AKW in Deutschland darstellten – wurde Richtung Zwischenlager getragen. Die rund 100 Demonstrant*innen konnten jedoch mit Hilfe von gelben X-en diesen Atommülltransport vorerst abwenden.

Solidar-Aktionen fanden auch am AKW Grohne und Neckarwestheim mit jeweils 50-70 Teilnehmer*innen statt. An insgesamt drei noch laufenden AKW protestierten die örtlichen Organisationen gegen den Weiterbetrieb und gegen die geplante sinnlose Atommüllverschiebung von CASTOREN aus den Wiederaufarbeitungsanlagen in nicht geeignete Zwischenlager. Sie forderten die rasche weitere dezentrale, regenerative Energiewende. Am AKW Brokdorf überraschte eine Kleingruppe mit einer Kanuaktion auf dem „Sicherheitsgraben“ um das Atomkraftwerk. Bei mehreren Aktionen symbolisierten Zombies die „untote Atomenergie“, die es ins Grab zurückzuschicken gilt.

Vor dem Gelände der Gronauer Uranfabrik machten die Teilnehmer*innen des Sonntagsspaziergangs auf die internationalen Zusammenhänge der deutschen Atomindustrie aufmerksam. Bereits seit Dezember stehen dort wieder Bahnwaggons für weitere Uranmüllexport von Gronau nach Russland bereit. Auch für diese Transporte ist der Termin noch nicht bekannt.

Auch in Berlin, Karlsruhe, Weimar und Hamburg gab es Veranstaltungen, die auf die kommenden Atommülltransporte aufmerksam machten. Vor dem Karlsruher Hauptbahnhof wurden Reisende auf die gefährliche Bahnfracht aufmerksam gemacht und an der Roten Flora im Hamburger Schanzenviertel wirbt ein neues Großplakat dafür, sich zu informieren und die Stilllegung der AKW durchzusetzen.

Die unerwartet hohe und spontane Beteiligung am Aktionstag zeigt, dass bei erneuten CASTOR-Transporten auch mit erneutem Protest und Widerstand gerechnet werden muss. Weitere Aktionen folgen, Infos unter:

www.castor-stoppen.de

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