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Archiv Atomerbe

Archivgut zu Schacht KONRAD gesucht

(17.01.2021/US) Das Archiv Deutsches Atomerbe, bei dem die Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD Mitglied ist, hat Fördermittel für das Projekt „Endlagerprojekt Schacht KONRAD - Digitalisierung relevanter Unterlagen des Genehmigungsverfahrens und der gesellschaftlichen Auseinandersetzung im Zeitraum 1982 bis 1993" bewilligt bekommen.

Im Zentrum des Projektes stehen die Archivalien aus der Zeit vom Planfeststellungsantrag 1982 bis zum Erörterungstermin 1993 - eine Zeit, aus der es bisher sehr wenige Digitalisate gibt. Meilensteine in diesem Zeitraum sind:

  • 1982/1983 Standortentscheidung in Form des Planfeststellungsantrages, sowie die anschließende Erarbeitung der Planunterlagen, kritische Gutachten, Debatten auf kommunaler Ebene und der gesellschaftlichen Auseinandersetzung wie der Großdemonstration 1982 („Schlacht am Schacht").
  • 1986/1987 Wandlung der Einstellung relevanter gesellschaftlicher Organisationen wie Gewerkschaften, Parteien und Kirchen zur Atomenergienutzung infolge der Katastrophe von Tschernobyl und die Auswirkungen auf das Verhalten der Organisationen zum Projekt  KONRAD: Debatten in den jeweiligen Gremien, Stellungnahmen, etc.
  • 1991 bundesweite Einwendungskampagne: Mit 289.387 Einwendungen wurden die zweitmeisten Einwendungen gegen ein Projekt in der Geschichte Deutschlands erhoben.
  • 1992/1993 Erörterungstermin: Absolut einzigartig in der Geschichte Deutschlands wurde in 78 Verhandlungstagen die wissenschaftliche Kritik an dem Projekt vorgetragen.


Digitalisiert werden soll Audio- und Videomaterial, Fotos, Plakate und relevantes Schriftgut. Das Archiv hat über die Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD und andere Bestandsgeber viel Material aus dieser Zeit, aber keineswegs vollständig.

Das Archiv freut sich über weiteres Material aus privaten Beständen und von Initiativen, Verbänden, aus dem landwirtschaftlichen oder kirchlichen Bereich und von anderen gesellschaftlichen Organisationen. In der Auseinandersetzung um das Atommüllprojekt waren und sind sehr viele Menschen und Gruppen aktiv und es wäre schön, wenn sich diese Breite auch in den Ergebnissen des Projektes wiederfinden würde. Von Interesse sind jegliche Unterlagen, von organisationsinterner Arbeit, Auseinandersetzung und Schriftverkehr zum Thema über Kampagnen- und Aktionsmaterial bis hin zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung.

Übrigens: Das Archiv Deutsches Atomerbe sammelt alles, was mit der Atomenergienutzung (zivile und militärische Aspekte) und der Atommüllproduktion in Deutschland und darüber hinaus zusammenhängt.

Kontakt: Archiv Deutsches Atomerbe, Konstanze Schirmer (Mail: schirmer@archiv-atomerbe.de, Tel.: 0551/5314200 vormittags) oder über die Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD