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4 Etappen bei der Anti-Atom-Radtour: Dem Ausstieg entgegen

So war's - Das bewegt und hat begeistert - Die Zukunft ist erneuerbar!

(Fr., 22-07-2022/MN) Etappe 1 nach Wippingen: Am  Sonntag in Wippingen / Emsland: Mindestens 200 Menschen aus dem Emsland begrüßen mit uns die Tourteilnehmer*innen. Diejenigen, die seit Tihange in Belgien seit mehr einer Woche mit radeln, haben damit die 9. Etappe mit 555 km absolviert. Große Begeisterung bei allen: über den beeindruckenden Fahrradkorso, der vom Treffpunkt an der stillgelegten Versuchsstrecke für die Magnetschwebebahn nach Wippingen führt, wo der Platz am Schützenhaus ebenfalls gut gefüllt ist und eine kulinarische Stärkung und kalte Getränke bereitstehen.

Die Aktiven der Bürgerinitiative „Kein Atommüllendlager im Emsland“ KAI-EL  Michael Horstmann, Hermann-Josef Pieper und viele andere sind überzeugt, dass sich ihr Protest gegen ein geplantes Endlager für Atommüll erfolgreich sein wird, genauso wie bereits 1976, als die Region schon einmal als Standort ‚Nummer 1‘ für ein tiefengeologisches Endlager in Betracht gezogen wurde, bevor die Entscheidung dann für Gorleben fiel. Immerhin hatte die örtliche Initiative damals rasch 1000 Mitglieder – die Teilnehmer*innen der Fahrradtour waren von dieser Zahl mehr als ‚schwer beeindruckt‘. Jan Deters, einer der Kämpfer der ‚ersten Stunde‘ spricht von „einem Haufen Nebelkerzen, die im Suchprozess für ein atomares Endlager. ausgeworfen werden. So wird versucht zu verdecken, dass hier im Trüben herumgestochert wird“. Die Kraft und den Nachhall des damaligen Protestes und Erfolges ist nach wie vor spürbar in den Gesprächen am Schützenhaus mit den Menschen vor Ort in Wippingen. Und selbst wenn die Region auch diesmal hoffentlich nicht die Nummer 1 im Verfahren ist,“ müssen wir uns gemeinsam als Gesellschaft stark machen, dass das Versprechen für ein transparentes, offenes und wissenschaftsbasiertes Suchverfahren eingehalten wird, so Michael Horstmann und Hermann-Josef Pieper im Gespräch mit den Aktiven der Arbeitsgemeinschaft KONRAD. Da sind wir uns einig.

Etappe 2 nach Bad Zwischenahn: Wie komplex das Suchverfahren und langwierig ist, und der gesetzte Termin 2031 für die Entscheidung für ein Endlager wohl nicht einzuhalten sein wird, wurde den Teilnehmern der Tour am nächsten Abend in Bad Zwischenahn beim Vortrag von Helge Bauer von .ausgestrahlt noch einmal deutlich. Selbst nach einer 70 km langen Etappe war das Interesse für das Thema groß. Hut ab für alle Teilnehmer, die dran sind am Thema.

Etappe 3 zum AKW Unterweser weiter nach Brake: Am nächsten Tag wurde dann noch einmal konkreter, worum es geht beim Atommül geht, als die Gruppe in die Wesermarsch fährt und direkt am Atomkraftwerk Unterweser vom dort aktiven Arbeitskreis Wesermarsch über die Schwierigkeiten und Herausforderungen beim Rückbau des AKW‘s detailliert und engagiert informiert wird. Neben vielen Informationen halten die dortigen Aktiven für die Radler*innen auch ein wunderbaren Rastplatz und später Ruheplatz in Brake bereit.

Etappe 4 zur Deponie Käseburg und Ausstieg: Nach einem geselligen Sommerabend, der spät ein wenig Abkühlung bringt, startet die Tour dann doch recht frisch und wie an allen Tagen munter am nächsten Morgen erst einmal zur Mülldeponie Käseburg.  Dort ist geplant, 11.000 bis 13.000 Tonnen sog. ‘freigemessenen‘ Bauschutt vom Rückbau des AKW’s Unterweser auf die schon ausgelastete Deponie zu bringen.

Hier verabschieden sich dann die beiden Aktiven der AG Schacht KONRAD erst einmal von der Tour - bis zum Wiedersehen in Gorleben bei der Abschaltparty am Samstag, den 30. Juli. Sie freuen sich über das große Interesse für den Protest gegen das Endlagerprojekt Schacht KONRAD. Viele Teilnehmer kennen den langjährigen Protest der Arbeitsgemeinschaft und haben dafür viel Anerkennung. Auch das stärkt das eigene Engagement. Viele werden bis nach Gorleben mitfahren. Sicher werden neue Teilnehmer*innen auf den verbleibenden 10 Etappen dazu kommen. Welche weiteren Eindrücke werden die Radler*innen mitbringen?
Spannend auch insbesondere deshalb, weil die Tour am Samstag, den 23. Juli auch nach Brokdorf führt, wo es laut Meldungen am Dienstag, den 19. Juli bei Reparaturarbeiten  einen Zwischenfall mit einem Brennstab gab. 

Brennstab bei Sturz in Atomkraftwerk verformt | Der Nordschleswiger

buten un binnen | regionalmagazin: Radelnde AKW-Gegner protestieren gegen Laufzeitverlängerungen | ARD Mediathek

Protest mit dem Rad: Atomkraftgegner demonstrieren bei Brake - buten un binnen

Anti-Atom-Radtour 2022 | .ausgestrahlt.de