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Mit breitem Lächeln!

Am 15. April 2023 war es soweit: Die Atomstromproduktion in Deutschland wurde mit dem Abschalten der Atomkraftwerke in Lingen, Neckarwestheim und dem bayerischen Ohu beendet. Ein historischer Sieg einer bunten, breiten, entschlossenen und über Jahrzehnte hinweg standhaften gesellschaftlichen Bewegung.

Bei nasskaltem Wetter aber fröhlichen Mutes waren wir dabei , als am 15. April in Lingen das Aus für die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland gefeiert wurde. 50 Jahre Widerstand in Deutschland haben erreicht, was in anderen Ländern noch ein Traum ist: den Ausstieg aus der Atomenergienutzung.

Ursula Schönberger, Leiterin des Projekts Atommüllreport und seit 38 Jahren in der Anti-AKW-Bewegung aktiv: „Ich bin durch den Widerstand gegen die Wiederaufarbeitungsanlage im bayerischen Wackersdorf zur Anti-AKW-Bewegung gestoßen. Von daher habe ich in meinem Leben schon einmal ganz hautnah die Erfahrung gemacht, dass wir mit unserer Arbeit Atomprojekte beenden können. Aber es ist schon ein bewegender Moment mitzuerleben, dass wir jetzt wirklich ein Ende der Atomkraft in Deutschland erreicht haben.“

In die Freude mischt sich der Ärger über das Weiterlaufen der Urananreicherung in Gronau und der Brennelementfertigung in Lingen. Wenn man aus der Atomenergie aussteigt, weil sie eine gefährliche und unbeherrschbare Energieerzeugung ist, dann darf man sich auch nicht an der Herstellung von Brennstoff für AKW im Ausland bereichern. Völlig fassungslos macht, dass der Betreiber von Lingen, die französische Framatome, jetzt ein Joint Venture mit der russischen Rosatom für die Fertigung von Brennelementen für osteuropäische Atomkraftwerke abgeschlossen hat. Einerseits werden drastische Sanktionen gegen Russland verhängt, andererseits ausgerechnet der Nuklearsektor davon ausgeschlossen. Ob mit oder ohne russischer Beteiligung – das Atomgeschäft in Deutschland muss beendet werden.

Britta Kick: “Es ist schön, zu feiern, aber es bleibt noch viel zu tun. Dazu gehört auch die Aufgabe des völlig veralteten Endlagerprojektes Schacht KONRAD ebenso wie die sichere Lagerung der radioaktiven Abfälle für eine Million Jahre.“ Ludwig Wasmus ergänzt: „Dafür braucht es weiterhin eine aktive Bewegung, die sich im die Probleme kümmert. Aber alles, was wir in Zukunft machen, können wir mit einem breiten Lächeln tun.“

 

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