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Mein Mosaikstein – ein persönlicher Bericht vom Jubiläum

(28.08.2012/Ut) Hallo an alle, als Steffi mich fragte, ob ich etwas über das Jubiläum schreiben könne, habe ich sofort abgelehnt. Ein Bericht, der alles zusammenfasst, den kann ich nicht schreiben und ich will es auch nicht. Es gibt jedoch ein paar ganz subjektive Eindrücke, die das Fest bei mir hinterlassen hat, über einen werde ich berichten und ich möchte Euch ermuntern, das gleiche zu tun. Es reicht ja, wenn jeder nur eine Sache beiträgt. Wenn viele ihren ganz persönlichen Mosaikstein dazulegen, werden wir ein viel lebendigeres Bild bekommen, als wenn nur eine Person einen Bericht aus einem Guss schreibt.

Vorausgeschicken möchte ich jedoch, dass mich – nicht zum ersten Mal – die so selbstverständliche Gastfreundschaft von Ludwig und Ursula beeindruckt hat, ohne die das Jubiläum mit dem Camp und den ganzen Begegnungen überhaupt nicht möglich gewesen wäre!

Ich könnte Euch viele Dinge erzählen, die mich emotional berührt oder vor allem auch zum Nachdenken angeregt haben: zum Beispiel ein paar lange Gespräche mit Torben von der BI Lüchow-Dannenberg, dem es ein ganz besonderes Anliegen war an unserem Jubiläumscamp teilzunehmen. Vieles, was in diesen Gesprächen und überhaupt in solchen Gesprächen „am Rande“ angeregt wird, wird sicherlich in unsere Arbeit einfließen. Als Mosaikstein habe ich jedoch ein ganz  persönliches Erlebnis ausgewählt.

Meinen Mosaikstein fand ich am ersten Abend, so gegen Mitternacht, als ich mich in mein Zimmer zurückgezogen hatte. Vom Fenster aus hatte ich direkten Blick auf die hell erleuchtete Ausstellung. Dort beobachtete ich einen zierlichen, älteren Herrn, der sorgfältig Schriftstück um Schriftstück zu studieren schien. Es war Jean Paul, ein Franzose, der seit mehreren Jahrzehnten als Französischlehrer in Japan lebt und sich zur Zeit in Deutschland aufhält. Er erzählte mir am nächsten Morgen, dass er mehrere Stunden in der Ausstellung zugebracht und sich viele Notizen gemacht habe. Ich glaube sogar, dass er zwischen den Schriftstücken und Bildern übernachtet hatte und irgendwie hatte ich den Eindruck, dass er die nächtliche Ruhe nutzte um die Exponate vollkommen auf sich wirken zu lassen. Mich hat die Intensität beeindruckt, mit der Jean Paul dieser Ausstellung begegnete. In Deutschland haben wir schon eine lange Strecke im Widerstand gegen die Atomindustrie zurückgelegt. In Japan hat der Weg gerade erste begonnen.

Eure Antonia

Am Samstag, 01.September um 11.00 Uhr bieten wir einen letzten Rundgang durch die Ausstellung 37 Jahre KONRAD und der Widerstand dagegen SZ-Bleckenstedt an. Hof Ludwig Wasmus, Bleckenstedter Str. 37