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Grünes Licht für Expansionspläne von Eckert & Ziegler Nuclitec

(Fr., 10.07.2015 Ut) Mehrheitlich, mit den Stimmen von SPD und CDU, bestätigte am Donnerstag der Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Braunschweig den sog. neuen Bebauungsplan B für das Buchler-Gelände in Braunschweig Thune. Mit diesem Votum wird der Nukelarfirma Eckert & Ziegler Nuclitec GmbH (E&Z) die Möglichkeit eingeräumt im Wohngebiet Thune weiterhin mit radioaktiven Stoffen zu hantieren und zu expandieren. Das bedeutet: Falls der Rat der Stadt diesen Plan endgültig verabschiedet, wird der geplante Hallenbau dieser Firma kaum mehr zu verhindern sein.

Für die Thuner Bevölkerung wiederum würde das bedeuten, dass sie in Zukunft einer weitaus höheren Strahlenbelastung ausgesetzt wäre, als sie es ohnehin schon ist. Hintergrund: die Nuklidfirmen auf dem Buchler-Grundstück verfügen durch eine Sonderregelung (2000 Stunden Regel) über eine Umgangsgenehmigung, die den gesetzlichen Grenzwert um ein Vierfaches übertrifft. Ausschöpfen kann die Firma diesen Genehmigungswert bislang jedoch nur zu einem Teil. Es fehlen räumliche Kapazitäten. Mit einem Hallenbau möchte sie das ändern, ungeachtet dessen, dass die Messungen zu Spitzenzeiten bereits jetzt grenzwertig sind und in keiner Weise im Sinne des Minimierungsgebotes, das die Strahlenschutzverordnung anmahnt.

Während E&Z angibt, der Bebauungsplan verfolge lediglich eine Modernisierung und keine Erweiterung der Nuklearbetriebe, zweifelt die Bürgerinitiative Strahlenschutz e.V. (BISS) dies an, zumal einige Passagen des Bebauungsplans „unpräzise formuliert“ seien. Die Initiative befürchtet, dass die Firma, neben Wohnbebauung, Schule und Kitas, im großen Stil Atommüll konditionieren möchte. Die Firma bestreitet dies zwar in der Öffentlichkeit, zur Konditionierung seien nur radioaktive Abfälle ihrer Kunden vorgesehen, so Dr. Gunnar Mann aus dem Vorstand von E&Z während einer Presseveranstaltung. Wer allerdings diese Kunden seien (immerhin ist E&Z auch ein Dienstleistungsbetrieb) ließ er offen.

Die BISS appelliert daher an die Fraktionen im Rat der Stadt Braunschweig, zumindest die Formulierungen zur Verhinderung von Erweiterungen „wirklich wasserdicht zu machen“.