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Wissenswertes und Erstaunliches beim KONRAD- Seminar

(14.11.11/TE) Das von der AG-Schacht Konrad veranstaltete Seminar lieferte in sehr angenehmer Atmosphäre in kurzer Zeit fundiertes Wissen und haarsträubende Fakten. Einige der Anwesenden trugen noch zusätzliche Informationen und persönliche Erlebnisse  bei. Angefangen mit einem chronologischen Überblick "Vom Erzbergwerk zum Atomprojekt" (von Silke Westphal) ließen sich die weiteren Themen des Tages so besonders gut im nötigen Zusammenhang betrachten. Dann ging es um die Frage "Was soll nach Schacht Konrad?" (von Ursula Schönberger) ...und auf welchen Weg - jedenfalls aus Sicht der Atommüllproduzenten und "End"-Lager-Betreiber.

Besonders erschreckend: Äußerst wichtige Bereiche, die die Sicherheit und Lebensqualität der AnwohnerInnen - nicht nur bei Unfällen (sog. "Störfällen") - ganz enorm beeinträchtigen werden, spielten für die heute gültige Genehmigung gar keine Rolle. Etwa die nahezu täglichen Transporte des strahlenden Mülls per LKW und Bahn, die ungesichert und unangemeldet im ganz normalen Verkehr unterwegs sein werden. Bei der Bahn heißt das, dass die Atommüll-Behälter sich mitten in einem ganz normalen Güterzug befinden können. Auch die Reduzierung der Atommüllmenge von den beantragten 650.000 Kubikmetern auf "nur" 303.000 Kubikmeter kann getrost als Augenwischerei betrachtet werden, denn: Die Gesamtaktivität der einzulagernden radioaktiven Strahlung ist dabei gleich geblieben. Doch ist sie natürlich das gefährliche an diesem Müll und nicht v.a. seine große Menge!

Zum Abschluss gab es unter dem Titel "BfS genehmigt sich selbst mehr Abfälle" Wissenswertes und Erstaunliches von einem ehemaligen Mitarbeiter des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS), M. Mehnert. Hier, wie auch bei den vorher genannten Themen, jede Menge Ansatzpunkte für eigene weitere Recherchen. Mir wurde zum wiederholten Male klar, dass "aufpASSEn" auch bei Schacht Konrad nötig ist und ich bin schon gespannt auf das nächste Konrad-Seminar. Vielen Dank an die ReferentInnen und OrganisatorInnen.

Thomas Erbe