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Breite Ablehnung des geplanten CASTOR-Transports

(Mi., 21.10.20/SW) Das Bündnis CASTOR-stoppen hat sich am Montag dieser Woche an die Innenministerien von Niedersachsen und Hessen sowie an den Bremer Senat gewandt und nachgefragt, wie diese auf der mindestens 583 Kilometer langen Transportstrecke für die Sicherheit der Bahnreisenden sorgen wollen. Auf dieser Transportstrecke befinden sich nicht nur größere Städte wie Bremen, Hannover, Kassel und Darmstadt, sondern auch zahlreiche kleinere Bahnhöfe mit wenigen Gleisen. Bahnreisende könnten sich im unmittelbaren Nahbereich der hochradioaktiven Behälter aufhalten ohne dies zu wissen? Welche Evakuierungskonzepte gibt es, wenn der CASTOR unvorhergesehenerweise in einem Bahnhof oder Wohngebiet zum Stehen kommt? Bisher gab es keine Antwort auf die Fragen des Bündnisses.

Zurzeit melden immer mehr Anti-Atom- und Klimagruppen geplante Proteste an der Transportstrecke an, so hat die Göttinger Anti-Atom-Initiative bereits für 3 Tage Mahnwachen vor dem Hauptbahnhof angemeldet, um Reisende auf die Problematik aufmerksam zu machen. "Wir wenden uns entschieden gegen jegliche Atommüllverschiebung, solange es noch kein geeignetes Endlager gibt und der Atommüll lediglich in ein Zwischenlager gebracht wird", sagte Initiativensprecherin Annette Ramaswamy.

Innenminister Pistorius (Niedersachsen) hat sich laut Nachrichtenmagazin "der Spiegel" aktuell per Brief an Bundesinnenminister Seehofer gewandt. Pistorius hält wegen steigender Corona-Zahlen den geplanten CASTOR-Transport für zu gefährlich. Er stellt sich damit hinter die Forderungen der beiden Polizeigewerkschaften vom vergangenen Donnerstag.

Leider hat der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel heute die Klage des BUND Hessen abgewiesen. Weil erhebliche Mängel für die geplante Zwischenlagerung in Biblis bestehen, verlangte der BUND Hessen im Eilverfahren mit dem Rechtsanwalt Wollenteit Sicherheitsnachrüstungen in Biblis, bevor eine Einlagerung der brisanten Atomabfälle erfolgt. „Dass der Staat auf möglichst hohe Sicherheitsvorkehrungen bei der CASTOR-Lagerung verzichtet, ist das falsche Signal zu einer Zeit, in der die Suche nach einem Endlager beginnen soll“, sagte Werner Neumann enttäuscht. Zur Pressemitteilung des BUND hier.