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20 Jahre Vallstedter gegen KONRAD

(Mo., 25-10-2010) Ob 20 Jahre für jeden nur positiv seien, sei dahingestellt, witzelte Schriftführer Helmut Kahle und spielte darauf an, dass auch die Akteure älter geworden sind. Das diesjährige "Vallstedter Frühstück" am vergangenen Sonntag markierte zugleich das 20jährige Bestehen der Initiative "Vallstedter gegen Schacht KONRAD".

Dr. Carsten Schünemann, von Beginn an bis heute Vorsitzender des Vereins erinnerte daran, dass KONRAD eigentlich Ende der 80er Jahre in Betrieb gehen sollte und jetzt schon wieder von Verzögerungen die Rede ist. Für die Arbeitsgemeinschaft gab Peter Dickel einen Überblick über die aktuelle Entwicklung und dabei stand - wie meist in den letzten Jahren - die bundespolitische Entwicklung im Vordergrund: Angesichts der massiven Proteste in den letzten Jahren zeigte er sich zuversichtlich, dass ein schneller Ausstieg möglich ist. Auch und sogar weil der Bundestag nächsten Donnerstag Laufzeitverlängerungen beschließen und damit den rot/grünen Atomcontract kassieren wird. Ein einfaches zurück wird es dann nicht mehr geben, SPD und GRÜNE müssen sich neu positionieren. Dann, so Dickel, werde nicht mehr über abstrakte Laufzeiten, sondern wieder über konkrete Gefahren gesprochen. Der Druck werde sich stärker gegen die Atomaufsicht in den Ländern richten und rot/grüne Landesregierung könnten sich auf ihre gute alte Praxis des sicherheitsorientierten Vollzuges des Atomgesetzes besinnen, wie er in Niedersachsen ab 1990 durchgeführt wurde. Damals, vor 20 Jahren, begleiteten Initiativen und Verbände die ersten rot/grünen Koalitionsverhandlungen in Niedersachsen und die Vallstedter rückten mit einer Kirschtorte an. Von wegen: Mit uns ist ... Kirschen essen.

Schacht KONRAD: Die Beschwerde von Walter Traube liegt seit Mai beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, der jetzt erstmal prüft, ob er sie annimmt. Keine Ahnung, wie lange das dauern kann.

ASSE II: Der politische Wille der Bundesregierung, mit der Festlegung auf Rückholung die Verantwortung zu übernehmen, ist lobenswert, allein es fehlt der Glaube, dass das auch geht und zielstrebig verfolgt wird. Helmut Kahle: Ich glaube, die werden das schließlich doch genauso schließen wie Morsleben.