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Presse-Archiv Morsleben

Kundgebung am Endlager in Morsleben

Sonntag, 05. Juli 2009,  15.00 Uhr - Bürgerinitiativen aus der Region laden für kommenden Sonntag, den 5. Juli 2009 um 15.00 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Atommüll-Lager in Morsleben (Sachsen-Anhallt / Nahe Helmstedt) ein. Anlaß sind eine Informations- und Aktionstour der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg, die hier beginnt und bis zum 3. August zu Atomstandorten im In- und Ausland führt, sowie die für Herbst angekündigte Öffentlichkeitsbeteiligung im Morsleben-Verfahren.

"Wir laden ein und rufen auf, die FreudInnen aus dem Wendland zu begrüßen und mit der Kundgebung deutlich zu machen, dass wir auch in Morsleben gemeinsam aufpASSEn", erklärt die Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V.

Braunschweig:
10.00 Uhr, Naturhistorisches Museum: Treffpunkt für eine gemeinsamen Radtour zur Kundgebung in Morsleben

Helmstedt:
14.00 Uhr, Marktplatz:  Treffpunkt für Fahrraddemo nach Morsleben
17.00 Uhr, Marktplatz:  Informationen, Speis und Trank mit den Gästen aus Gorleben

Morsleben:
15.00 Uhr Kundgebung

Vor Ort wird die Aktion von der Helmstedter BI Morsleben ausgerichtet.

Mehr Informationen:  www.ag-schacht-konrad.de

 

Hintergrund:

Das Atommüll-Lager Morsleben (ERAM) befindet sich in dem 1910 errichteten Salzbergwerk Schacht Bartensleben, wurde in den 60er Jahren von den DDR-Behörden als Endlager ausgesucht und in den 70er Jahren eingerichtet. Bis 1990 lagerte die DDR  14.432 m³ schwach- und mittelaktiven Müll ein. Nach einem mehrjährigen Rechtsstreit öffnete die damalige Bundesumweltministerin Angela Merkel das Lager wieder und genehmigte auch die Einlagerung von sog. „Westmüll“. Bis die Einlagerung 1998 nach einem abermaligen Rechtsstreit endgültig eingestellt wurde, wurden noch 22.320 m³ Atommüll eingelagert, also 60% der Gesamtmenge.

Für den Herbst plant der Betreiber der Anlage (BfS) die öffentliche Auslegung der Unterlagen zur Schließung der Anlage. Die 4 bundesdeutschen Endlager-Standorte bereiten hierzu eine gemeinsame, bundesweite Informationskampagne vor und gehen davon aus, dass dann ähnlich wie bei ASSE II eine Reihe von Fragen auf den Tisch kommen, die in der Öffentlichkeit bisher wenig diskutiert sind.

Schacht Bartensleben ist ähnlich ungeeignet wie die ASSE II, zwar ist das Hohlraumvolumen ähnlich, die Anlage aber deutlich verzweigter. Der Atommüll liegt in sehr unterschiedlichen Anlagenteilen, die jeweils einzeln gesichert werden müssen. Bei einem seitlichen Austreten von Wässer aus dem Salzstock ist eine Kontamination von Grundwässern im Allertal nicht auszuschließen. Man darf also gespannt sein auf die Fortsetzung der Diskussion nach der Bundestagswahl.

 

für Rückfragen:Peter Dickel 0531 / 89 56 02