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24. Mobile Atomaufsicht: Schwachsinn ohne Ende?

(Fr., 06.09.19/KR/CK) Am 30.08.2019 fand im Rahmen des zweiten Konrad Seminars der IG Metall- Salzgitter-Peine die 24. Mobile Atomaufsicht statt. Auch dieses Mal lag eine intensive und hitzige Woche zu den Problematiken der Atommülllagerung in Deutschland und insbesondere der Region Braunschweiger Land hinter den 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Teilnehmenden waren schockiert, wie groß und vielfältig die Probleme sind und wie wenig die Verantwortlichen nach wirklich sinnvollen Lösungen suchen. Das Motto der 24. Mobilen Atomaufsicht war diesmal: Absurdistan reloaded. Am 7.Juni weihten wir Salzgitters neuen Stadtteil Absurdistan ein, da der Schwachsinn aber scheinbar nicht aufhört, knüpften wir nahtlos an das erste Seminar an.

Carsten Kawka, einer der Referenten moderierte die Veranstaltung am Schacht und verwies in seinen Ausführungen direkt auf das im wahrsten Sinne des Wortes hitzige Thema, obwohl wir in der Woche nur wenig dazu kamen, uns mit dem wärmeentwickelnden Atommüll zu beschäftigen. Er ermutigte uns alle, wir waren 60 Menschen die dem Aufruf der IG- Metall folgten:

Aus Angst muss Mut werden. Dem Aufruf folgte Annika Sperling, eine Teilnehmerin des Seminars. Annika schilderte sehr ergreifend von Ihrer eigenen Erkrankung. Annika leidet unter Krebs der von einem genetischen Defekt ausgelöst wird. Laut Ärztlicher Aussage könnte die Ursache in der Kontamination mit radioaktiver Strahlung bei einem Ihrer Eltern- oder Großelternteile liegen. Als sei das nicht schon genug Unheil, der kleinste Kontakt mit radioaktiver Strahlung wird lt. Aussage der Ärzte bei Annika zur Folge haben, dass der Krebs wieder ausbricht. Ist den Verantwortlichen das völlig egal?  Die vollständige Rede ist als PDF. angehängt.

Unsere Konrad Nachwuchsreferentin Christin Selensky empörte sich zu der nicht vorgesehenen Rückholbarkeit des Atommülls. Man wiederholt beim Projekt Schacht Konrad die Fehler die schon bei der Asse begangen wurden.

Ursula Schönberger, übrigens Gründungsmitglied der AG- Schacht Konrad, schilderte noch einmal eindrucksvoll, das Widerstand sich lohnt. Im Jahre 1989 sollte erstmalig Atommüll in Konrad eingelagert werden. Bis heute liegt dort nichts drin. Das ist ein Etappenerfolg. An die Betreiber sendete Ursula den Hinweis: Wir beenden den Widerstand erst, wenn das Projekt Konrad ad Acta gelegt ist.

Kai Richter, ebenfalls Referent des Seminares, überreichte gemeinsam mit zwei ehemaligen Teilnehmern neue nachhaltige Ortsschilder für die Region Absurdistan an die AG Schacht Konrad.

Kai bezog nochmal Stellung zu der sogenannten Öffentlichkeitsarbeit des Betreibers. (BGE) Im Mai erschien ein Artikel zu dem Schwelbrand im Schacht1. Die BGE veröffentlichte das Ereignis lediglich auf ihrer Homepage. AG Schacht Konrad Mitglieder schauen regelmäßig auf die unattraktive Homepage der BGE und entdeckten die Meldung zu dem Brand. Die AG Schacht Konrad veröffentlichte dazu eine eigene Pressemitteilung und so kam es erst dazu, dass die breite Öffentlichkeit darüber informiert wurde. Das ist eine weitere Absurdität… Carsten beendete danach die Veranstaltung mit dem Hinweis: Wir kommen wieder- darauf könnt ihr euch verlassen.